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Sonntag, 3. Januar 2016

Mit sich im Reinen

Name: Nick
Alter: 29
Wohnort: München
Beziehungsstatus: Glücklich vergeben
Nick in 5 Worten: genießerisch, humorvoll, liebend, mitreißend, spontan
Nick: "Ein glücklicher Mensch - ist ein schöner Mensch."     Foto: Marilyn Hausen

Nick hat griechische Wurzeln, doch dass die verschiedenen Kulturen einen unterschiedlichen Blick auf das Äußere eines Menschen haben, kann er nicht bestätigen. Für ihn ist Schönheit etwas Universelles und seine Freundin sowieso das Allerschönste. Von Beruf ist Nick Krankenpfleger. Er arbeitet in einer Hautklinik - das hat seine Ansicht zum Thema Beauty geprägt.

Was ist für Dich schön?
Schönheit, auf Menschen bezogen, ist denke ich etwas, das viel mit Ausstrahlung zu tun hat. Ausstrahlung wiederum ist etwas, das Menschen unbewusst nach außen tragen, wenn sie glücklich sind. Wenn sie mit sich im Reinen und zufrieden sind. Das finde ich an Menschen schön. Da dürfen auch mal die Augenbrauen ein bisschen asymmetrisch sein, die Nase zu breit oder die Lippen zu schmal. Ein Mensch, der auf die Frage „Bist du glücklich?“ sofort mit „Ja.“ antwortet, der kann gar nicht hässlich sein. 

Du bist von Beruf Krankenpfleger. Hat das Deinen Blick auf die Schönheit geprägt?

Durch meine Arbeit kategorisiere ich eher. Wenn mir irgendwas auffällt beim Anderen, dann kann ich sofort zuordnen: Ah, der hat wahrscheinlich Neurodermitis. Deswegen hat er so verräterische Fältchen unter den Augen und ein entzündetes, rotes Gesicht. Es sind halt Sachen, die mir auffallen wie jedem Anderen wahrscheinlich auch. Aber ich kann sofort zuordnen, warum es so ausschaut. Ich kann unterscheiden: ist das eine Warze, ist es ein Muttermal, ist es ne Feigwarze - es gibt tausend Sachen. Aber nur weil es mir auffällt, heißt es nicht, dass ich den Menschen dadurch hässlich finde. Für mich ist das durch meinen Beruf ja Alltag. Auch eigentlich schöne Menschen kommen zu mir in die Arbeit, die aber irgendwas haben, das ihr Gesicht fast schon entstellt. Das kriegt man dann aber weg und die Person sieht wieder genauso hübsch aus wie vorher. Für mich sind solche Auffälligkeiten etwas temporäres. Ich empfinde es wahrscheinlich sogar als weniger schlimm, als jemand, der Hautbeschwerden nicht zuordnen kann.

Würdest Du Hautkrankheiten, wenn Du sie außerhalb der Klinik siehst, am liebsten gleich behandeln?

Ne, man muss die Leute auch so sein lassen, wie sie sind. Wenn jemand mit einer Frage zu mir in die Arbeit kommt, dann helfe ich ihm. Aber wenn ich daheim rumlaufe, muss ich nicht jedem mein Wissen aufquatschen. Oft ist es aber so: wenn die Leute erfahren, dass ich in einer Hautklinik arbeite, fragen sie von alleine. „Hey schau mal hier, unter meiner Achsel wächst so ein komisches Fibrom. Was ist das? Kann ich das wegmachen?“

Gibt es Beauty-Tricks, die Du durch die Arbeit kennengelernt hast?

Einen einzigen Trick habe ich, den ich auch anwende. Ich weiß, das trockene Haut generell dazu neigt, zu erkranken. Trockene Haut juckt, trockene Haut kann rissig werden. Durch das Jucken kratzt man, dadurch wird die Haut offen und dann ist sie eine Eintrittspforte für Bakterien und Krankheitserreger. Wenn ich merke, dass ich trockene Hautpartien habe, trage ich eine spezielle Creme auf die betroffenen Stellen auf. Die gibts in der Apotheke, ist frei von Allergenen und Zusatzstoffen. Die soll auch nicht besonders toll riechen, sondern ist besonders reichhaltig. Die Creme ist sehr fettig und beschert dir sofort eine Haut, weich wie ein Babypo. Mehr brauche ich auch nicht, ich habe eine sehr pflegeleichte Haut.
Mit zu fettigen Pflegeprodukten kann man aber auch viel falsch machen. Schlimmsten Falls kann man sogar eine Pilzerkrankung hervorrufen. Wenn bereits fettige Haut weiter eingefettet wird, sorgt das für eine Nährgrundlage für allerhand Zeugs. Aber letzten Endes ist es sehr einfach: es muss einfach immer ein gesundes Hautmilieu herrschen. Dann halten sich Bakterien und Pilze die Waage und bekämpfen sich gegenseitig.

Du hast viel abgenommen. Hat sich dadurch etwas verändert?

Ja. Sehr viel - vor allem ist mein Selbstbewusstsein dadurch sehr stark gestiegen. Abgenommen habe ich in erster Linie, weil ich gemerkt hab, dass es eine Sache ist, die mich am Glücklichsein hindert. Es ist mir dann auch nicht besonders schwer gefallen, abzunehmen, weil ich für mich die richtige Motivation gefunden habe. Ich hab mein Unterbewusstsein darauf trainiert, immer darauf zu achten, weiter abzunehmen. Durch positives Denken. Man darf sich nicht auf seine Problemzonen konzentrieren - sondern darauf, wie es aussehen würde, wenn sie weg wären. Ich habe Spaziergänge gemacht und mir im Stillen mein Zielgewicht vorgesagt. 84 Kilo bis Juli, 84 Kilo bis Juli. Bis dahin waren es noch ein paar Monate. Dann kam endlich der Juli und ich war sogar bei 82 Kilo. In der ganzen Zeit habe ich aber nicht gelitten. Den ganzen Sport und die Ernährungsumstellung habe ich eigentlich unterbewusst angetrieben. Es fiel mir leicht, in den Supermarkt zu gehen und einen Feldsalat zu kaufen anstatt einer Tüte Chips. Später habe ich gelesen, dass die Hindus diese unterbewusste Geschichte seit tausenden Jahren praktizieren. Sie nennen es Mantra. Im Grunde machen sie das Gleiche. Sie beschwören ihr Glück herauf, indem sie ein spezielles Gebet immer wieder aufsagen. Wenn ich fest genug an etwas glaube, dann kann es nur eintreten.

Findest Du Dich jetzt schöner?

Ja. Definitiv. (lacht)
Ich fühle mich besser, ich bin mit mir zufrieden, ich hab was aus mir rausgeholt. Das zeigt sich dann natürlich auch in meiner Extrovertiertheit. Ich war nie still und bin kein Kind von Traurigkeit, aber jetzt fühl ich mich halt einfach freier.

Nehmen Dich die Leute jetzt anders wahr?

Ja. Man wird zum Beispiel, so blöd das auch klingt, vom anderen Geschlecht öfter angelächelt. Wenn man sich gut und toll in seiner Haut fühlt, dann kriegt man den ein oder anderen Blick zugeworfen und das schmeichelt natürlich schon. Auch im Beruf merke ich, dass die Leute viel offener mit mir umgehen. Sowohl die Patienten als auch die Kollegen. Ich glaube, das hat nichts mit Schönheit oder dem Abnehmen an sich zu tun. Sondern einfach mit Selbstbewusstsein. Ich habe angefangen mich ernst zu nehmen und habe an mir gearbeitet. Dementsprechend lasse ich mir im Beruf auch nicht die Butter vom Brot nehmen. Beziehungsweise dadurch, dass ich mit mir selbst zufrieden bin, kann ich mir die Zeit nehmen und auf die Probleme Anderer eingehen. Deswegen bin ich auch weiterhin motiviert, an mir zu arbeiten.

Was magst Du an Dir am liebsten?

Oh, mit der Frage hab ich nicht gerechnet.
Ich glaub am meisten mag ich an mir, dass ich mir mittlerweile eingestehe, wenn meine Interessen denen eines anderen widersprechen. Ich achte darauf, dass ich mir selbst treu bleibe. Ich geh nicht unbedingt über Leichen, aber ich werde trotzdem schauen, dass man mir nicht aufs Dach steigt.
Aufs Äußere bezogen: Ich find meine Augenbrauen ziemlich cool. Die geben meinem Gesicht eine gute Kontur.

Vielen Dank für das Gespräch!

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